| |
Bei vielen Touren in den Allgäuer Alpen lohnt es sich, sein Fahrrad am Ziel
einer Bike-Tour abzuschließen und zu Fuß weiterzugehen. Allerdings sollten die
ungefähre Gehzeit und die Ansprüche an Schuhwerk und Trittsicherheit klar sein,
bevor man losläuft. Hier einige Erfahrungen (in Klammern die Tour-Nr. im
hervorragenden Guide Moser 6 bzw. 5, der sich allerdings bewusst auf das Bike
beschränkt):
| von Hindelang ins Hintersteiner Tal (6/3): Im Moser-Guide
ist ein Hinweis auf das Bärgündeletal und den Hochvogel drin, weckt aber
insofern falsche Erwartungen, als die Gehzeit zum Hochvogel viel zu lang wäre
und ab dem Prinz-Luitpold-Haus die Tour auch recht anspruchsvoll würde. Zum
Prinz-Luitpold-Haus beträgt die Gehzeit ab dem Bärgündeletal 1½ Stunden. Der
Ausblick von dort oben ist nicht sehr weiträumig, aber man sieht einige
interessante Felsformationen. Wesentlich lohnender finde ich den Aufstieg vom
Giebelhaus (oder von der Schwarzenberghütte) zum Engeratsgrundsee,
Wanderschuhe sind dabei empfehlenswert (Wanderschuhe sind
immer empfehlenswert, aber bei ¾ der genannten Touren kann man es
vertreten, mit den Radschuhen zu gehen).
|
| vom Wertacher Parkplatz zur Schnitzlertalalpe (6/7): Der
Weg ist nicht zu verfehlen, bis zur Schnitzlertalalpe ist er asphaltiert (Rennrad-geeignet).
Kurz vor der Alpe geht links der Schotterweg hoch zum Sattel. Der Blick von
dort ist (sehr) sehenswert, aber der Blick vom Wertacher Hörnle übertrifft ihn
bei weitem! Dies ist es einer der wenigen Orte (außer Grünten und Spieser),
die einen Blick sowohl ins Vorland als auch in die Alpen hinein erlauben,
gemessen an der moderaten Höhe von 1695m sogar einen erstaunlich tiefen Blick
in die Alpen. Es gibt zwei Möglichkeiten: - entweder vom Asphaltweg
hoch zum Sattel, dann den Weg auf gleicher Höhe weiter, bis der Wanderweg zum
Gipfel abzweigt, diesem zu Fuß folgen, ungefähre Gehzeit eine Stunde, kein
besonderes Schuhwerk erforderlich. - oder direkt von der Schnitzlertalalpe
hoch laufen, Gehzeit rund eineinhalb Stunden |
| von Oberstdorf ins Oytal (6/9): man sollte von der
Käseralpe zum Älpelesattel hochsteigen, es offenbart sich ein traumhafter
Ausblick - was man von einem "Sattel" gar nicht erwartet. Gehzeit: 1½ Stunden,
kein besonderes Schuhwerk erforderlich, sofern man nicht noch weiter auf den
Höfats oder das Rauheck gehen will. |
| von Hindelang zur Hirschalpe (6/13):
von der Alpe hat man schon einen schönen Blick, aber unbedingt die halbe
Stunde investieren und auf den Spieser gehen (kein besonderes Schuhwerk
erforderlich): ein traumhafter Ausblick! Statt mit dem Bike zur Hirschalpe
lohnt es sich auch, von Hindelang durch den Hirschbachtobel empor zu gehen,
wirklich ein "Tobel", dazu aber bitte Wanderschuhe anziehen und bei Nässe
vorsichtig sein! |
| von Oberstdorf ins Rappenalptal (6/14): hier wird im
Moser-Guide 6 auf den Schrofenpaß hingewiesen, auch eine Gehzeit angegeben,
aber: der Ausblick ist eher enttäuschend. |
| von Sonthofen zur Höllritzer Alpe (6/11): im Gegensatz
zum Moser-Guide finde ich den Blick von der Höllritzer Alpe nicht besonders
"aussichtsreich". Es lohnt sich die ¾ Stunde, um auf das Höllritzereck oder
Riedberger Horn zu gehen, dort offenbart sich ein schöner Ausblick auf den
Allgäuer Hauptkamm und Richtung Bregenzer Wald, kein besonderes Schuhwerk
erforderlich. |
| von Hindelang ins Retterschwanger Tal (6/16): der
fahrbare Weg (größtenteils Rennrad-geeignet) hört an der
Wankhütte (1448 m, nicht bewirtschaftet) auf. Der Aufstieg zum "Gängele" auf
1847 m dauert eine knappe Stunde, von dort blickt man nicht in die Ferne,
sondern auf die idyllische Landschaft hinter dem Rubihorn mit dem oberen und
dem unteren Geißalp-See. In einem V-Ausschnitt sieht man über Fischen hinweg
die Berge um Bolsterlang. Der Weg zum Gängele stellt keine besonderen
Ansprüche, das Gängele selbst ist ein moderater, grasbewachsener Grat. Wenn
man auf diesem links oder rechts läuft, ist allerdings Schwindelfreiheit und
Trittsicherheit notwendig, insbesondere wenn man nach rechts zum Entschenkopf
oder nach links zum Nebelhorn will. Man kann die Fahrt ins Retterschwanger
Tal aber auch zu einer größeren
Tour ausbauen, das Bike dient dabei eher als Anfahrhilfe: Aufstieg auf den
Daumen, über den Koblatsee zum Nebelhorn, übers Gängele und Wank-Hütte
zurück. |
| Die Tour 5/40 "Von Füssen rund um den Säuling" war für
mich die erste richtige Tour 2001, und gleich eine landschaftlich
wunderschöne Tour, die Ausblicke in die verschiedensten Gebirgszüge gewährt.
Der Anfang ist etwas heftig - so nah am Touristentrubel vermutet man
keinen Weg mit 20% Steigung. Nach der Überquerung der Asphaltstrasse für die
Busse geht es weiter aufwärts, wenn auch nicht mehr so steil, und schön durch
den Wald. Man fährt hoch über dem Pöllatbachtal entlang, rechter Hand baut
sich hinter einem bewaldeten Streifen die "Rückseite" des Säuling mit steilem
Fels und Schneefeldern auf. Man passiert das Wirtshaus Bleckenau, fährt
immer weiter ins Gebirge hinein, jetzt auf gleicher Höhe mit dem Bach. Die
zwei, drei Schneefelder auf dem Weg (Mitte Mai) sind willkommener Anlass zum
Absteigen und ein paar Meter schieben. Irgendwann ist man am "höchsten
Punkt", ganz unspektakulär. Man sollte aber kurz innehalten, denn ab da
geht es auf dem schmalen Schützensteig streng bergab. Der grobe, felsige
Untergrund und die im Weg eingelassenen Hölzer (zum Glück war es an diesem Tag
nicht nass) erfordern Konzentration und eine gute Federung. Dann ist man
tatsächlich unten am Hotel Ammerwald angelangt und froh, dass das Gerüttel ein
Ende hat. Kaum zu glauben, wie angenehm es sich auf der Asphaltstrasse
Richtung Plansee dahin rollt. Dafür hat uns die Zivilisation wieder mit
ihren Autos und Motorrädern. Am Plansee-Ufer lohnt eine ausführliche Rast,
bevor man ein paar Meter zur Abzweigung zurückradelt und den zweiten
Anstieg dieser Tour in Angriff nimmt. Bei weitem nicht so steil wie am Anfang
in Hohenschwangau, aber in den Beinen stecken auch schon 600 Höhenmeter. Auf
einem breiten Weg mit feinem Schotter geht es ein einsames Tal hinan. Am
Wegende, zu Beginn der Tragestrecke, hat man einen schönen Blick ins Lechtal.
Thaneller und Hahnenkamm zeigen sich im Schneekleid, um zu zeigen, wie mächtig
sie sind, während die Berge rund um den Plansee nur noch ganz oben ein paar
vereinzelte Schneeflecken zeigen können. Die Tragestrecke scheint mir
etwas länger als 5 Minuten (einen Steig 50 Höhenmeter hinunter, über den
Bach, und auf der anderen Seite wieder hinauf) und eignet sich durchaus dafür,
das Tragen etwas zu üben. Danach geht's recht bald bergab und die Strasse hat
uns wieder. Zum Abschluss geht's noch mal durch den Wald, die 5% Steigung
ziehen sich etwas. Dann schimmert der Alpsee durch die Bäume und es geht nur
noch abwärts zum Ende der Tour. |
| rund um die Zugspitze (die Route der Zugspitz-Trophy)
800 hm, 95 km Eine wunderschöne
Strecke, die ab
Garmisch-Partenkirchen folgendermaßen verläuft: Radweg Richtung Mittenwald
(entlang der Strasse), in Klais Richtung Elmau, am Lautersee vorbei, dann den
Radweg Richtung Leutasch, ein Stück Strasse, dann schotterig das Gaistal
hinein, zuerst flach, dann ansteigend bis zur Ehrwalder Alm. Die Route durchs
Gaisbachtal landschaftlich wunderschön zwischen zwei hoch aufragenden
Gebirgszügen hindurch. Von der Ehrwalder Alm die asphaltierte Strasse im
Sturzflug nach Ehrwald, am Viadukt links der Strasse den Radweg nehmen, ohne
weitere Steigung nach GAP. Meine Zeit 2001: 5h 40 min.
|
| von Eschenlohe zur Hohen Kisten (2/31) 1277 hm Von
Eschenlohe aus ist die Auffahrt nicht zu verfehlen, immer Ausschilderung
"Krottenkopf" folgen. Bis zur Kühalm (1634m) breiter Weg mit feinem Schotter,
der grobe Weg zur Jagdhütte lohnt meines Erachtens nicht. Der Aufstieg auf
den Gipfel lohnt wirklich, weiter Blick, aber an zwei, drei Stellen sind beim
Aufstieg die Hände zur Hilfe zu nehmen, das sollte einen nicht
schrecken. Bei der Abfahrt wird's um die Neugläger Alm herum wirklich
unfahrbar - im Gegensatz zur Angabe im Moser-Guide. Nächstes Mal werde ich
gleich bei WW6 in Richtung "Wallgau" den Weg probieren, denn links herum war's
genauso unfahrbar. An der Abbiegung Nähe Walchensee beginnt der letzte
Abschnitt der Rückfahrt, das ich nach Karte als gemütliches Dahinrollen
entlang eines Baches prognostiziert hatte. Es ist aber ein Wildbach und der
Streckenabschnitt interessant und abwechslungsreich, mit Blicken in die Klamm
hinunter, mit zwei Furt-Durchquerungen (vorher Gang runterschalten, denn im
Bach sollte man den Fuß nicht absetzen müssen!) u. ä. reine Fahrtzeit
3:20h, Gesamtzeit: 6h |
| vom Lechtal zur Raaz-Alpe (MTB-Weg 826
und
827,
Moser 5/26) Von Rieden im Lechtal hoch zum Rotlech-Stausee, der türkis im
Wald liegt, über die Dammkrone auf die andere Seite und zur Raaz-Alpe hoch,
dort wird ein gutes Vesper serviert und man sieht schön in die Berge
hinein. Man kann nicht, wie es im Moser-Guide 5/26 steht, über die
Ehenbichler Alm abfahren, dort ist ein Bike-Verbotsschild (entweder ist der
Moser-Guide veraltet oder er ignoriert solche Schilder). Die Tour habe ich
komplettiert mit der Umrundung des Thanellers (Berwang, Heiterwang, Reutte,
die Radwege sind nicht zu verfehlen). |
| auf die Krinnenspitze (no Moser) 660hm Von
Nesselwängle (nicht im Schwäbischen, sondern im Tannheimer Tal) zieht sich ein
breiter Weg im Zickzack den Berg hoch. Die Steigung pendelt so um die 10%,
max. 15%. Am gegenüberliegenden Gimpel-Haus kann man ermessen, wie man höher
und höher kommt. Dann geht der Weg um den Berg herum und endet bei der Öden
Alm (1714m). Von dort zu Fuß über Wiesen zum Gipfel (1/2h), um den weiten
Rundblick auf 2000m zu genießen: direkt gegenüber die Rote Flüh, nach Süden
das Lechtal und ein weiter Blick in die Lechtaler Alpen hinein. Danach
schmeckt ein Käsbrot auf der Öden Alm, die überhaupt nicht öd ist.
Der Weg beginnt in Nesselwängle bei der Talstation und ist als MTB-Weg 816
ausgeschildert.
|
| im Tannheimer Tal (no Moser), laufen nicht alle
Radwege im Tal. Der erste Teil des Wanderwegs zum Schönkahler ist auch als
MTB-Route MTB-Weg 802 ausgeschildert, da kommt man bis auf 1400 m immerhin, nicht einfach
oberhalb des Tannheimer Tals, sondern auf eine Art Zwischenplateau mit eigenem
Charakter. Schöne Blicke über die Gipfel des Tannheimer Tals Richtung
Lechtal. Weiterfahren auf dem 808
bis Tannheim/Berg. Diesen Weg kann man einbetten in eine längere, aber
nicht zu anspruchsvolle Runde von Oy (!) aus: Oy - Haslacher Alm -
Richtung Reuter Wanne - Stuiben-Alm - auf der Abfahrt auf halber Höhe links ab
und hinunter bis zum Radweg im Vilstal - das rauschende Vilstal entlang - den
"Höhenweg" Richtung Tannheimer Tal (geht nicht wirklich hoch, ist aber
landschaftlich sehr schön) - in Kappl besagten 802 / 808 - über Unterjoch
zurück (leider ein Stück Bundesstrasse).
|
2003 Aus
den vielen schönen Touren 2003 seien herausgegriffen:
| noch mal rund um den Säuling, diesmal mit dem DAV (Bilder)
|
| Eine großartige Zweitages-Tour mit dem DAV durch das Engadin
(Bilder)
|
| Eine Dreitages-Tour, um meine Kondition für eine Transalp zu testen
|
| Die Transalp,
das Highlight 2003 |
| Schwarzwasser-Tal, Gerachsattel (Moser 6/44) Moser
warnt in deutlichen Worten vor dieser Tour: "eine nur theoretisch mögliche
Bergumrundung per Bike... absurdeste Tragestrecken..." Aber ich habe es nicht
geglaubt, im Winter sieht das alles so flach und damit fahrbar aus. Was für
ein Trugschluss. Eigentlich war die Idee, über den Gerachsattel zum
Diedamskopf und hinunter ins Lechtal zu fahren. Also anders herum als im
Moser. Ich bin in Innerschwende im kleinen Walsertal los. Auf interessanter
Strecke zur der Auenhütte, der Talstation der Ifen-Bahn (1h), dann durchs
Schwarzwassertal zur Melköde. Ab hier nur noch schieben bis zur
Schwarzwasserhütte (1h). (vielleicht hätte man in Gegenrichtung etwas mehr
fahren können? ) Von der Schwarzwasserhütte nur noch schieben bis zum
Gerachsattel. Es ist zwar flach, aber zu holprig zum fahren. Das wäre wohl so
weiter gegangen bis zum Diedamskopf, also bog ich rechts ab, Trage- bzw.
Schiebestrecke, aber wenigstens bergab und nicht bergauf. Im Tal angekommen
wird der Weg dann gut fahrbar, und jetzt düst man natürlich abwärts dahin bis
nach Sibratsgfäll ( 4h Stunden ab Start). Von dort über Rohrmoos zurück (alles
zusammen 6:30 h mit Pausen). |
| Quer durch das Karwendel: von Scharnitz zum Achensee Die
Idee für die Tour findet sich bei der Transalp
2001, man könnte auch sagen, dass Teile der Moser-Touren 2/36, 2/29 und
2/45 kombiniert wurden. Bilder finden sich hier.
|
2004
| Eine andere Strecke durch die Alpen: Bilder
|
|