Klaus Schultz  Reverse-  & Software-Engineering

 

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Retterschwanger
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Retterschwanger

Um 8:30 war ich in Hindelang, der Parkplatz am Kurhaus ist einer der wenigen, die gebührenfrei sind. Angenehm die morgendlichen Kühle, während ich gemächlich den ersten Anstieg ins Retterschwanger Tal bewältige. 9:15 Uhr das Fahrrad deponiert und zügig aufgestiegen. Zuerst durch Wald, mit Himbeeren, dann durch Wiese. Bei der mittleren Haseneck-Alm trennen sich die Wege zum Rotspitz und zum Daumen. Ab der oberen Haseneck-Alm geht es immer mehr durch Schotter und Fels, zum Glück hervorragend markiert. Eine Stelle mit Drahtseil gesichert. Es bestätigt sich meine Vermutung, dass dieses Stück zum Aufstieg eher problemlos ist, aber zum Abstieg (wenn die Tour anders herum durchgeführt würde) recht hässlich wäre, volle Konzentration wäre notwendig, kein Geschwindschritt.

Ich komme an die "Scharte", tief unter mir der Engeratsgundsee, und es geht immer noch aufwärts. Der Gipfel versteckt sich, noch eine Windung, noch eine Windung. 

Kurz nach Mittag bin ich oben, 1180 hm vom Fahrrad-Depot, 2280m über Null, aber man kommt sich höher vor. Ich genieße die grandiose Aussicht bei der wohlverdienten Rast. Unter der Woche kein Gipfel-Getümmel.
Dann (12:30) geht's zügig abwärts am Laufbichelsee vorbei. Wunderschönes dunkles Grün, darauf ein Klecks schwimmender Schnee (einen Tag vor dem 1.August, bei hochsommerlichem Wetter). Der Koblatsee ist etwas kleiner, man blickt auch nicht so von oben auf ihn runter. Kinder tollen auf den angrenzenden Schneeflächen.

Beim Studium der Karte hatte ich mich gefragt, wieso dieses Teilstück zum Nebelhorn mit 2 h Zeit angegeben ist. Luftlinie 5km, aber holpriges Gelände. Man kommt etwas oberhalb des Edmund-Probst-Hauses raus, und dass man von diesem 1h Aufstieg bis zum Nebelhorn rechnet, war mir vorher auch nicht klar.

Die meisten fahren auch dieses Stück mit der Seilbahn. Mehr Menschen, aber noch nicht zu viele. 15 Uhr: teure Apfelschorle an der Gipfelstation. Der Blick tatsächlich anders als vom Daumen, nicht nur nach Westen (logisch), sondern auch nach Süden. Auffällig z.B. der Schneck mit seinen mehreren grasbewachsenen Säulen.

Jetzt den Weg Richtung Gängele finden. Ist ausgeschildert. Aber gleich mit dem Weg zum Gaissalpsee, das wollte ich eigentlich nicht, da muss es doch eine direktere Verbindung geben. Also gehe ich geradeaus, als der markierte Weg nach links abtaucht und einen großen Bogen um den Gundkopf schlägt. Der Weg geradeaus ist aber nicht markiert, je weiter ich komme, desto heikler wird er, Kletterei auf dem Grat über die Zwischengipfel hinweg.
Irgendwann trifft er (endlich!) mit dem normalen Weg zusammen, wahrscheinlich wäre man auf diesem schneller gewesen. Fast die halbe Runde um die den oberen Gaissalpsee säumende Bergkette: nix mit direkter Verbindung. Jetzt geht ein (fast) ganz normaler Weg zum Gängele, während der Weg zum Gaissalpsee nach unten abzweigt. Es kommen zwei Drahtseil-Stellen, immer wieder hat der Berg bzw. der Weg eine Überraschung parat. Viel später als geplant, um 17:15 Uhr, bin ich tatsächlich an der Stelle, die ich von der Wank-Hütte aus erkundet hatte (MTB-Tour). Eine 3/4 Stunde steigt man zur Wank-Hütte ab, von dort sind es noch mal eine 3/4 Stunde zum Fahrrad-Depot. Die Füße wollen auch nicht mehr so richtig, und ganz im Gegensatz zu einer echten MTB-Tour tut der Hintern gar nicht weh beim Sattel besteigen. Der Rest ist Abfahrt.